Im Magazin des senatseigenen ITDZ, dem Splitter, veröffentlicht unser Beiratsmitglied Uwe Stache einen Leserbrief, der die Argumente der Senatskanzlei gegen die Einführung von .berlin aufgreift und widerlegt:
Zu Ihrem letzten SPLITTER, Seite 21, Artikel „.berlin ohne berlin” möchte ich einige notwendige inhaltliche Richtigstellungen anbringen:
1. Die IHK unterstützt nach wie vor das Projekt, hat sich lediglich wegen notwendiger Neutralität wie vorher angekündigt aus dem Beirat zurückgezogen. Hierzu gibt es schriftliche Stellungnahmen seitens der IHK, die ich Ihnen gerne zur Verfügung stelle.
2. Die angeführte Diskussion in einem Forum steht in keiner Weise für die inzwischen internationale Bewertung der Initiative. Vielmehr zählen mit dem Verband der deutschen Internetwirtschaft, dem eco e.V. oder der Verwaltungsorganisation der .de- Domains, der DENIC e.G. international anerkannte und fachkundige Organisationen zu den aktiven Unterstützern.
3. Von der Senatskanzlei wird bewusst oder unbewusst immer wieder eine Toplevel-Domain mit einem Portal verwechselt. Während es bei .berlin in erster Linie darum geht, Berliner Unternehmen und Organisationen zu einer aussagekräftigen Internetadresse zu verhelfen, ist www.berlin.de ein Stadtportal und eben nicht ein konkurrierendes Produkt.
4. Die Zuordnung von beispielsweise öffentlichen Diensten zu einer aussagekräftigen und dem Bürger einsichtigen Internetadresse würde erleichtert und eben nicht erschwert. So muss der Bürger heute Informationen zum Finanzamt Reinickendorf innerhalb des Stadtinformationssystemes www.berlin.de lange suchen oder wissen, dass es hier zu finden ist: http://www.berlin.de/sen/finanzen/steuern/finanzaemter/reinickendorf.html.
Wieviel leichter wäre es über www.finanzamtreinickendorf.berlin?
5. Von der Senatskanzlei wurde behauptet, dass das Internet durch die Einführung einer neuen Topleveldomain .berlin gestört würde. Jeder wirklich fachkundige kann darüber nicht mal mehr lachen, so falsch ist dies.
Fazit: hier wird mit wenig Sachverstand und vorgeschobenen Argumentationen gearbeitet und auf eine dem Land Berlin wenig zuträgliche Art Stimmung gemacht. Besser wäre es, wenn die dokumentierten Interessen der Berliner Wirtschaft berücksichtigt würden.
Mit freundlichen Grüssen
Uwe Stache