Ber­lin, 18.06.2008 – Die Gemein­de Ber­lin-See­dorf und dot­Ber­lin hal­ten an ihrem grund­sätz­li­chen Koope­ra­ti­ons­wunsch fest. Die dot­BER­LIN GmbH & Co. KG plant die Ein­füh­rung und den Betrieb einer Top-Level-Domain .ber­lin für die Ber­li­ner Com­mu­ni­ty, die aus Namens­trä­gern, wie z. B. Städ­ten und Gemein­den, mit dem Namen BERLIN bestehen soll. Die neue Top-Level-Domain wird für den Fall eines erfolg­rei­chen Bewer­bungs­ver­fah­rens vor­aus­sicht­lich ab dem Jahr 2009 zur Ver­fü­gung ste­hen, so dass dann Unter­neh­men, Pri­vat­per­so­nen und Orga­ni­sa­tio­nen Domains mit der Endung .ber­lin regis­trie­ren kön­nen. Die Regis­trie­rung von Domains unter .ber­lin soll unter den Bedin­gun­gen von Richt­li­ni­en erfol­gen, die eine beson­de­re wirt­schaft­li­che, kul­tu­rel­le, his­to­ri­sche oder sons­ti­ge sozia­le Ver­bin­dung des Antrag­stel­lers zu dem Begriff „Ber­lin” voraussetzen.

Um die­sem Anspruch gerecht wer­den zu kön­nen, hat dot­BER­LIN sich bemüht, welt­weit alle Städ­te und Gemein­den, die Ber­lin hei­ßen, über ihr Vor­ha­ben zu infor­mie­ren. Der eigen­stän­di­ge Orts­teil Ber­lin der Gemein­de See­dorf in Schles­wig-Hol­stein ist nach der­zei­ti­gen Erkennt­nis­sen der welt­weit ältes­te Namens­trä­ger des Namens BERLIN und nimmt damit eine beson­de­re Stel­lung unter allen Ber­lins ein.

dot­BER­LIN hat des­halb im Sep­tem­ber 2006 das Pro­jekt der Gemein­de­ver­tre­tung der Gemein­de See­dorf vor­ge­stellt und dabei für die Unter­stüt­zung durch die Gemein­de gewor­ben. Am 04. Dezem­ber 2006 hat die Gemein­de­ver­tre­tung ein­stim­mig die grund­sätz­li­che Bereit­schaft zur Teil­nah­me an der Initia­ti­ve der dot­BER­LIN für eine Bewer­bung für die Top-Level-Domain .ber­lin beschlos­sen und ist auch wei­ter­hin bereit, die­se gegen­über der Inter­net­ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on ICANN (Inter­net Cor­po­ra­ti­on for Assi­gned Names and Num­bers, www.icann.org) zu unter­stüt­zen, da sich aus einer Koope­ra­ti­on zwi­schen Ber­lin-See­dorf und dot­Ber­lin auch posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen für See­dorf erge­ben können. 

dot­BER­LIN hat in der Fol­ge der Gemein­de einen ers­ten Ent­wurf einer Ver­ein­ba­rung vor­ge­legt, um die Bedin­gun­gen der Koope­ra­ti­on zwi­schen Ber­lin-See­dorf und dot­Ber­lin fest­zu­le­gen. Die Gemein­de See­dorf hat im Rah­men der Ver­hand­lun­gen über die Koope­ra­ti­on stets dar­auf hin­ge­wie­sen, dass sie die Zusa­ge einer akti­ven Unter­stüt­zung des Pro­jek­tes nur dann ver­bind­lich zusa­gen kann, wenn sie sich über alle Rah­men­be­din­gun­gen des Pro­jek­tes und des­sen mög­li­chen spä­te­ren Aus­wir­kun­gen ein Bild machen kann. Wich­ti­ge The­men, auf die die Gemein­de in die­sem Zusam­men­hang Wert legt, sind bei­spiels­wei­se eine trans­pa­ren­te und gleich­be­rech­tig­te spä­te­re Ver­ga­be von Second-Level-Domains unter der neu­en Top-Level-Domain .ber­lin sowie die best­mög­li­che Begren­zung von etwa­igen Miss­brauchs­ri­si­ken. Auch die dot­BER­LIN misst die­sen Fra­gen gro­ßes Gewicht bei und adres­siert die­se im Rah­men der Registrierungsrichtlinien.

Damit die Gemein­de See­dorf ver­bind­lich ihre Unter­stüt­zung zusa­gen kann, sol­len daher die Regis­trie­rungs­richt­li­ni­en für .ber­lin Teil der Ver­ein­ba­rung mit dot­BER­LIN wer­den. Die­se lie­gen bis heu­te aller­dings nur im Ent­wurf vor, da für eine ver­bind­li­che Richt­li­ni­en­fas­sung die Zulas­sungs­vor­ga­ben von ICANN maß­geb­lich sind, die vor­aus­sicht­lich im Herbst 2008 ver­öf­fent­licht wer­den. Die­ser Zeit­ab­lauf ist weder durch dot­BER­LIN noch durch die Gemein­de See­dorf beein­fluss­bar. Er ist aber der Grund dafür, dass die Ver­ein­ba­rung zwi­schen der Gemein­de See­dorf und der dot­BER­LIN GmbH & Co. KG bis­her nicht unter­zeich­net wer­den konn­te. Sobald fest­steht, wie die Regis­trie­rungs­richt­li­ni­en final aus­se­hen sol­len, wird die Gemein­de See­dorf die­se über­prü­fen und ent­schei­den, ob die­se den Anfor­de­run­gen an eine poli­ti­sche Unter­stüt­zung durch die Gemein­de gerecht werden.

„Unser Beschluss hat wei­ter Bestand”, bekräf­tigt Horst Schramm (CDU), Bür­ger­meis­ter von See­dorf. „Wir kön­nen aber die Ver­ein­ba­rung erst unter­zeich­nen, wenn alle Fak­ten bekannt sind. Es wäre unver­ant­wort­lich, wenn wir ins Blaue hin­ein ver­bind­li­che Zusa­gen zur Unter­stüt­zung eines Pro­jek­tes geben wür­den, bei dem noch gar nicht im Ein­zel­nen fest­ste­hen kann, wie es kon­kret aus­ge­stal­tet sein wird.”

„Obgleich es in man­chen Pres­se­ver­öf­fent­li­chun­gen so dar­ge­stellt wur­de, liegt es nicht an der Gemein­de See­dorf, dass wir bis­her kein unter­schrifts­rei­fes Doku­ment vor­le­gen konn­ten, son­dern ein­zig an den Beson­der­hei­ten des Ver­fah­rens bei ICANN”, ergänzt Dirk Kri­schenow­ski, Geschäfts­füh­rer von dotBERLIN.

Über den Orts­teil Ber­lin der Gemein­de Seedorf

Die Gemein­de Ber­lin wur­de im Jahr 1215 erst­mals urkund­lich erwähnt und ist damit nach der­zei­ti­gen Erkennt­nis­sen der ältes­te Trä­ger des Rech­tes am Namen BERLIN. Im Jahr 1927 wur­de die Gemein­de Ber­lin als Orts­teil in die Gemein­de See­dorf ein­ge­mein­det. Der eigen­stän­di­ge Orts­teil Ber­lin zählt heu­te 502 Ein­woh­ner und hat die Post­leit­zahl 23823.