Dr. Mar­kus Bah­mann, Rechtsanwalt

Schu­le kann Mau­er­fall nicht stop­pen, „Ossis” erobern München

Mauerfall 1989 Markus BahmannIm Jah­re 1989 hat­te ich mein juris­ti­sches Stu­di­um an der Lud­wig Maxi­mi­li­ans Uni­ver­si­tät in Mün­chen abge­schlos­sen. Zusam­men mit einem Freund ver­folg­ten wir damals gespannt die epo­cha­len Umbrü­che in der ehe­ma­li­gen DDR. Die Nach­richt über den Mau­er­fall hat­ten wir nicht unmit­tel­bar „live“ gehört. Doch die Nach­richt ver­brei­te­te sich sehr schnell – auch bis nach Mün­chen. Genau­so schnell stand der Ent­schluss bei mei­nem Freund und mir fest: Das müs­sen wir uns vor Ort anse­hen – Wir set­zen uns ins Auto und fah­ren nach Ber­lin! Lei­der hat – zumin­dest in mei­nem Fall – die Ver­nunft gesiegt. Eine wich­ti­ge Klau­sur in den nach­fol­gen­den Tagen mach­te bei mir den vor­ei­lig gefass­ten Beschluss zunich­te. Ich konn­te schlicht­weg nicht die Zeit auf­brin­gen, um nach Ber­lin zu fah­ren. Mein Freund fuhr ohne mich und brauch­te eine Ewig­keit um in Ber­lin anzu­kom­men. Er traf dort erst einen gan­zen Tag spä­ter ein und erleb­te die Wie­der­ver­ei­ni­gung und den Fall der Mau­er haut­nah. Da ich damals lei­der doch nicht mit­kom­men konn­te, fei­er­te ich per­sön­lich mei­ne Wider­ver­ei­ni­gung mit den neu­en Schwes­tern und Brü­dern aus der ehe­ma­li­gen DDR ganz anders: In den Wochen danach kamen vie­le Bür­ger der ehe­ma­li­gen DDR mit Ihren Tra­bis und besuch­ten neu­gie­rig den Wes­ten. Sie kamen auch nach Mün­chen. Mit meh­re­ren Per­so­nen, die ich ein­fach auf der Stra­ße ansprach und spon­tan zum Essen ein­lud, erfolg­te mei­ne per­sön­li­che Wie­der­ver­ei­ni­gung Deutsch­lands des­halb nicht in Ber­lin son­dern in München.

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