So macher mag Goo­gles Mas­ter­plan, der 2005 auf einem gigan­ti­schen White­board im Head­quar­ter ver­öf­fent­licht wur­de, für Fik­ti­on hal­ten. Den­noch gibt es einen guten Ein­blick in das, was Goog­le in Zukunft vor­ha­ben könn­te. Um die Inhal­te rank­ten sich in der Fol­ge­zeit wil­de Spe­ku­la­tio­nen. Fürch­te­te Goog­le viel­leicht doch, zuviel preis­ge­ge­ben zu haben? Lei­der wur­de das White­board im Sep­tem­ber 2006 wie­der gelöscht. Den­noch gibt es zahl­rei­che Fund­stel­len mit Pho­tos des Mas­ter­plans (s.u.).

Für das DNS und neue Top-Level-Domains erge­ben sich aus dem White­board erstaun­li­che Ein­sich­ten, die die Visi­on von Goog­le in die­sem Bereich aufzeigen:

1. Einen der Väter des Inter­nets ein­stel­len („Hire Vint Cerf”), das ist bereits passiert.

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2. „Rede­sign TCP/IP” ist viel­leicht doch nicht so schnell durch­führ­bar wie gedacht. Statt­des­sen hat Goog­le aber schon mal ein eige­nes DNS aufgesetzt.

3. Folgt man dem Mas­ter­plan wei­ter, stellt man fest, daß bereits 2005, also schon vor dem Ansto­ßen einer neue Bewer­bungs­run­de für TLDs bei ICANN im Dezem­ber 2005 eine eige­ne .goog­le Top-Level-Domain geplant war („Intro­du­ce .goog­le TLD”).

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Wir dür­fen uns daher fra­gen, wann es soweit ist.

In Anbe­tracht eines eige­nen glo­ba­len DNS-Ser­ver-Netz­wer­kes, kann Goog­le jeder­zeit eine eige­ne .goog­le ins Leben rufen und durch sein eige­nes DNS auf einen Schlag Mil­lio­nen Nut­zern sofort zugäng­lich machen. Dane­ben könn­te Goog­le auch gleich wei­te­re Fak­ten schaf­fen und ande­re neue TLDs wie .blog, .sport oder .usa anbieten.

Bei Bewer­be­rungs­ge­büh­ren von US$ 185.000 für neue Top-Level-Domains könn­te Goog­le sich auch über­le­gen neue TLDs ein­fach für eine ein­ma­li­ge Gebühr von US$ 10.000 in sein DNS auf­zu­neh­men, nach dem First-come-first-ser­ve-Prin­zip, ohne GPML und und wei­te­re Anfor­de­run­gen. Was wür­de Unter­neh­men (.brand), Städ­te (.stadt) und ande­re Inter­es­sen­ten (.begriff) davon abhal­ten zu Goog­le überzulaufen?

Die Zukunft wird zei­gen wie sich die Din­ge ent­wi­ckeln, wir .ber­li­ner sind auf jeden Fall gespannt und wer­den die­se Zukunft mit­ge­stal­ten, ob nun über unser eige­nes klei­nes DNS, eine ICANN-Zulas­sung oder viel­leicht soll­ten wir ein­fach Goog­le fra­gen, ob man dort .ber­lin in die Rou­ting-Table auf­neh­men mag.

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