Die Berliner Wirtschaftsgespräche hatten am gestrigen Abend zu einer Expertenrunde eingeladen, die darüber diskutieren sollte, wie der Senat und die Bezirke von Berlin sich um die Pflege der hier ansässigen Unternehmen kümmern.
Immerhin 60% der kleinen und mittelständischen Unternehmen wünschen sich bessere Betreuung seitens der Senatsverwaltung oder auch von Institutionen wie IHK und HWK. Staatssekretär Heuer erläuterte, wie der Senat künftig die bestehenden Angebote bündeln und besser koordinieren will, so dass eine Betreuung nicht erst bei Unternehmenskrise beginnt, sondern schon deutlich früher und vor allem auch in allen Entwicklungsphasen eines Unternehmens. Zukünftig heißt diese Betreuung von Firmen in Berlin nicht mehr Bestandspflege, sondern „Unternehmensservice”.
Die Aussagen der Panelisten zum Thema waren durchaus widersprüchlich, aber einig waren sich alle darin, dass zu einem starken und attraktiven Wirtschaftsstandort ein positives Klima und ein Gefühl der Identität gehören. Zugleich wurde in vielen Anekdoten über die in manchen Bereichen dieser Stadt verbreitete „Dit jibt’s hier nich und dit brauchen wir ooch nich”-Haltung berichtet, die manchen guten Ansätzen immer wieder im Wege steht.
Teilnehmer waren Norbert Geyer, Vorstand der Geyer Gruppe; Andreas Eckert, Vorstandsvorsitzender Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG; René Gurka, Geschäftsführer Berlin Partner GmbH; Dr. Jens-Peter Heuer, Staatssekretär Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen; Christian Gräff, Bezirksrat in Marzahn-Hellersdorf sowie Christian Wiesenhütter, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer Industrie und Handelskammer zu Berlin (IHK).