Der Monopolist unter den Top-Level-Domain-Betreibern, das US-Unternehmen Verisign, Inc., betreibt mit .com, .net, .name, .tv u.a. Domainendungen, unter denen mehr als die Hälfte aller Domains registriert sind. Allein .com zählt dabei über 110 Mio. Domains von insgesamt über 240 Mio. registrierten Domains weltweit.
Als alteingesessener „Incumbent” im Domaingeschäft, vergleichbar mit der Deutschen Telekom in der Telekommunikation oder der Deutschen Post im Briefgeschäft, hat Verisign in der vergangenen Dekade keine rechtlichen und politischen Winkelzüge ausgelassen gelassen um die neuen gTLDs zu be- und verhindern. Das bei einer solche Lobbying-Strategie absurde Argumente gebraucht und nichts unversucht gelassen wird werden kennen wir ja von den Monopolisten vieler Branchen.
Das die von Verisign betriebenen .com und .net dabei allein für rund 90% aller Cybersquattingfälle und einer Vielzahl von Spam‑, Phishing und anderen Attacken auf das Internet und Verbraucher verantwortlich ist, hat dabei nie gestört und wird einfach wegdiskutiert.
Verisign war noch nie ein Freund der neuen Top-Level-Domains, aber das jüngste Schreiben von Verisign an ICANN setzt ihren Aktivitäten letztlich die Krone auf. Tatsächlich behauptet Verisign darin, dass durch nicht gut gemanagte gTLD Personen zu Schaden kommen können, wenn nicht gar sterben können:
„These „outlier” strings with very low query rates may actually pose the most risks because they could support critical devices including emergency communications systems or other such Iife-supporting networked devices.”
Damit rutscht Verisign auf das Niveau von Warnungen wie z.B. vor der Fahrt der ersten Eisenbahn, als Lobbyisten des Pferdebusiness warnten, dass man bei Geschwindigkeiten von über 30 km/h sterben würde.
Eine schöne Zusammenfassung des Briefes von Verisign gibt es auch unter Domainincite.com.