Auf dem heutigen deutschen Vorbereitungsgipfel in Berlin für das 5. Internet Governance Forum der Vereinten Nationen 2010 im litauischen Vilnius im September waren die neuen Top-Level-Domains und insbesondere die Stadtendungen am Nachmittag eines der wichtigen Diskussionsthemen zwischen Politik, Wirtschaft und Internetnutzern. CDU-Medienexperte und Enquete-Kommissionsmitglied Thomas Jarzombek (MdB) forderte, dass man endlich bei den Stadt-Top-Level-Domains wie .berlin und .koeln weiterkommen müsse.
Unser Auftakt-Statement: Mein Name ist Dirk Krischenowski, Gründer und Geschäftsführer der dotBERLIN GmbH & Co. KG. Wir sind das Unternehmen, das die Domainendung DOTBERLIN anstrebt. Wir haben damit einen weltweiten Impuls für die Einführung von eigenen Top-Level-Domains für Städte gesetzt, der die Weiterentwicklung und die Nutzung des Internets nachhaltig beeinflusst.
Seit dem Jahr 2005 sind wir mit dem Thema Internet Governance gewachsen. Nicht nur damit sind wir ein echter „Internet Governance Native”. Wir leben das Thema jeden Tag und haben es im Unternehmensalltag implementiert. Konsultationen und Mitbestimmung von Regierungen, Privatwirtschaft und Zivilgesellschaft auf lokaler, nationaler und globaler Ebene sind für uns eine Selbstverständlichkeit.
So sind wir auch beim IGF in Vilnius als Panelist im Workshop „City-Top-Level-Domain Governance and Best Practice” dabei. Für uns ist die Veranstaltung heute daher ein echtes Vorbereitungstreffen und ich will doch hoffen, zahlreiche Vertreter des Bundestags und der Bundesregierung dort zu sehen.
Deutschland muss sich seiner Bedeutung als weltwirtschaftlich führendes Land und auch als Internetnation stellen, um nicht den Anschluß zu verlieren. Schließlich wollen wir nicht zum Spielball ausländischer Internetplayer und deren Rechts- und Wertenormen werden oder als reiner Absatzmarkt für die Internetdienste von Anbietern aus anderen Nationen dienen.
Ein Beispiel dafür ist unser Thema: Die Regierungen in Paris, Madrid oder New York haben sich bereits hinter die jeweiligen Stadt-Top-Level-Domains gestellt und treiben diese sogar mit öffentlichen Finanzmitteln voran. In Deutschland hingegen herrscht in dieser Hinsicht ein so großes Entscheidungsvakuum, dass ausländische Internetkonzerne und Finanzinvestoren dies als Chance sehen, sich um Endungen wie DOTBERLIN, DOTBAYERN oder DOTKÖLN zu bewerben.
Von daher möchte ich nochmals unsere Forderung erneuern, dass die deutsche Politik sich auch auf internationalem Parkett stärker beim IGF und bei ICANN einbringen muss, damit wir beim Internet von morgen nicht nur zahlende Zuschauer, sondern aktive Gestalter sind.
Deshalb laden wir Sie auch gerne zum von der DENIC und dotBERLIN ausgerichteten 15. Deutschen Abend am 20.06. beim ICANN-Meeting in Brüssel ein. Wir erwarten wieder über 80 Teilnehmer, darunter Vertreter der EU-Kommission, Regierungsvertreter aus verschiedenen Ländern, ICANN-Direktoren, Vertreter von eco, BITKOM und ISOC sowie Unternehmens- und Nutzervertreter.