Ges­tern und vor­ges­tern fan­den für jeder­mann frei zugäng­li­che Ver­an­stal­tun­gen zum The­ma „Inter­net-Gover­nan­ce“, also der Ver­wal­tung bzw. des Regie­rens, in Ber­lin statt.

Am Vor­abend des IGF Deutsch­land 2015 nahm Kat­rin Ohl­mer an der Podi­ums­dis­kus­si­on „Inter­net als Welt­po­li­tik: ste­hen wir vor einer neu­en Ära der Zukunft des Inter­nets?“ teil. Zusam­men mit ICANN-Direk­tor Wolf­gang Klein­wäch­ter, ALAC-Mit­glied Jim­my Schulz, Julia Poh­le vom WZB und Mat­thi­as Spiel­kamp von Repor­ter ohne Gren­zen dis­ku­tier­te die Run­de über das Mul­ti-Stake­hol­der-Kon­zept von ICANN. Mode­riert von Moni­ka Ermert wur­de ins­be­son­de­re dis­ku­tiert, wie Stake­hol­der ein­be­zo­gen wer­den soll­ten, um lang­fris­tig eine trag­fä­hi­ge Inter­net Gover­nan­ce zu errei­chen. Eine inten­si­ve Debat­te erfolg­te zu der Fra­ge, wel­che orga­ni­sa­to­ri­schen, finan­zi­el­len und inhalt­li­chen Her­aus­for­de­run­gen in dem Zusam­men­hang Regie­run­gen und Zivil­ge­sell­schaft, aber auch klei­ne­re Play­er der Pri­vat­wirt­schaft an der Teil­ha­be bewäl­ti­gen müs­sen. Auch über Gren­zen und Her­aus­for­de­run­gen wur­de inten­siv unter Betei­li­gung des Publi­kums, diskutiert.

Am gest­ri­gen Don­ners­tag fand das deut­sche Vor­be­rei­tungs­sym­po­si­um für den Welt­gip­fel der Inter­net-Gesell­schaft, dem so genann­ten Inter­net-Gover­nan­ce-Forum statt. dot­BER­LIN Geschäfts­füh­rer Dirk Kri­schenow­ski hielt in der Panel-Dis­kus­si­on über die neu­en Top-Level-Domains im Span­nungs­feld des Mul­ti-Stake­hol­der-Ansat­zes, der Inter­net-Gover­nan­ce, Inter­net-Infra­struk­tur und ‎Digi­ta­len Agen­da zunächst einen ein­lei­ten­den Vor­trag ehe es mit eco e.V. Vor­stand Oli­ver Süme und .ham­burg Geschäfts­füh­rer sowie .nrw und .bay­ern Geschäfts­füh­rer Cas­par von Velt­heim und dem Publi­kum in eine ange­reg­te Dis­kus­si­on ging. Dabei ent­stan­den die fol­gen­den Thesen:

  • Geo­gra­phi­sche Top-Level-Domains (kurz GeoTLDs) wie .bay­ern, .ber­lin oder .ham­burg sind Inter­net-Infra­struk­tur und ein Werk­zeug des Stand­ort­mar­ke­tings zugleich und gehö­ren damit in die Digi­ta­le Agen­da einer Gebietskörperschaft.
  • Die Mehr­zahl der deut­schen GeoTLDs ist in einem Mul­ti-Stake­hol­der-Pro­zess ent­stan­den, der öffent­li­che Stel­len, Wirt­schaft und Zivil­ge­sell­schaft mit ein­be­zo­gen hat und dies auch wei­ter­hin tut.
  • Durch den poli­ti­schen Wil­len und die Unter­stüt­zung der jewei­li­gen GeoTLD sind deut­sche Bun­des­län­der und Städ­te Stake­hol­der im glo­ba­len Inter­net-Gover­nan­ce-Pro­zess geworden.
  • Ein natio­na­ler und inter­na­tio­na­ler Aus­tausch deut­scher Bun­des­län­der und Städ­te mit einer GeoTLD zwecks Eta­blie­rung einer Best-Prac­ti­ce in der Ver­wal­tung die­ser wich­ti­gen Res­sour­ce ist wünschenswert.

 

Wei­te­re Links:

http://igf‑d.de (Inter­net Gover­nan­ce Forum Deutschland)

http://www.pwc.de/de/pressemitteilungen/2015/koeln-hamburg-und-muenchen-sind-die-digitalen-hauptstaedte-deutschlands.jhtml (Stu­die zur Digi­ta­li­sie­rung von dt. Städten)

http://www.pwc.de/de/offentliche-unternehmen/smart-cities-content.jhtml (dto.)