Der Begriff Web3 beschreibt eine neue Ära des Internets, die die Art und Weise, wie wir online agieren, grundlegend verändern soll. Aber was genau steckt eigentlich dahinter? In diesem Blogbeitrag bringen wir Dir die Technologie näher.
Eine kurze Geschichte des Internets
Wenn vom Web3 die Rede ist, muss es das Web1 und das Web2 auch geben, oder? Fangen wir also erst einmal von vorne an:
- Das Web1 entstand in den frühen 1990er Jahren und war ein Geflecht aus statischen Internetseiten. Nutzer:innen konnten die digitalen Inhalte zunächst nur konsumieren. Zu den bekanntesten Webseiten gehörte damals Britannica, die allererste digitale Enzyklopädie.
- Die Weiterentwicklung von Internet-Technologien führte schließlich zum Web2. Während im Web1 hauptsächlich Informationen übermittelt wurden, steht im Web2 die Interaktion im Vordergrund. Vor allem die Social-Media-Plattformen ermöglichen es uns allen, Inhalte einfach und komfortabel zu veröffentlichen. Gleichzeitig bekommen diese Plattformen aber auch Zugang zu einer unvorstellbaren Menge an persönlichen Daten.
Die Idee des Web3
Das Web2 hat zu einem ziemlich sorglosen Umgang mit unseren Daten geführt. Wir telefonieren über WhatsApp, kaufen bei Amazon ein, bezahlen via PayPal und buchen Unterkünfte über Airbnb. Das ist zwar alles sehr bequem, bringt aber auch Herausforderungen mit sich – denn die Daten, die wir bei all diesen Vorgängen übermitteln, stellen wir den betreffenden Unternehmen zur Verfügung. Und den wenigsten von uns ist wirklich bewusst, welche Daten genau das sind und was damit passiert.
Das Web3 möchte diese Entwicklung korrigieren und die Hoheit der Daten an die Nutzer:innen zurückgeben. Persönliche Daten sollen nicht mehr zentral bei großen Unternehmen gespeichert werden, sondern mithilfe eines dezentralen Computernetzwerkes. Damit haben nicht mehr einige wenige Instanzen die Hoheit über persönliche Daten, sondern zahlreiche Geräte, die in einem offenen Netz miteinander verbunden sind.
Ein Beispiel: Geldüberweisung
Wenn Du heute Geld von einer Bank zu einer anderen verschickst, nutzt Du die Dienste Deines Banking-Anbieters: Du gibst Deine Daten an die Bank und verlässt Dich anschließend darauf, dass die Überweisung korrekt durchgeführt wird. Im Web3 wird die Bank überflüssig. Deine Überweisung kannst Du stattdessen über eine dezentralisierte Blockchain verschicken.
Im Grunde ist die Blockchain eine große Datenbank, auf der Informationen verwaltet werden. Das Besondere ist, dass diese Daten in Form digitaler „Blocks“ aneinander gereiht sind, so dass eine Datenkette entsteht. Gleichzeitig ist die Blockchain dezentral organisiert: Jede Person, die Teil eines Blockchain-Netzwerks ist, hat eine Kopie der exakt gleichen Daten. Die Blockchain überprüft mithilfe verschiedener Mechanismen selbstständig, ob an der geplanten Transaktion alles korrekt ist. Damit wird, anders als im Web2, die Bank als Mittelsmann überflüssig und Du behältst die volle Kontrolle über Deine Daten.
Die Zukunft des Web3
Momentan befinden sich das Web3 und damit zusammenhängende Technologien noch im Anfangsstadium. Es muss also noch einiges an Innovationsarbeit geleistet werden, um neue Technologien nachhaltig zu verankern. Allerdings ist das Internet, so wie wir es derzeit kennen, auch nicht über Nacht entstanden, sondern hat sich über Jahrzehnte entwickelt ist. Klar ist, dass das Web3 entscheidend dazu beitragen kann, wieder mehr Kontrolle über die eigenen Daten zu behalten.