Auf dem ICANN-Meeting in Kairo im November 2008 hatten Vertreter der City-TLD-Initiativen aus New York, Paris, Barcelona, Hamburg und Berlin beschlossen, bei ICANN die Anerkennung als eigenständiger Interessengruppe innerhalb der Registry Stakeholder Group zu beantragen. Am 15. Februar 2009 wurde eine entsprechende formelle Absichtserklärung eingereicht. Die Basis hierfür bildet ein laufender Prozess bei ICANN, mit dem die derzeitige Verfassung der Generic Names Supporting Organization (GNSO) bei ICANN reformiert werden soll. Auf dem folgenden ICANN-Meeting in Mexico hatte die Gruppe Gelegenheit, ihren Antrag vor dem GNSO-Council zu begründen.
Nach weiteren Diskussionen und einer Vielzahl von Gesprächen in den folgenden Monaten hat nun das ICANN-Board bei seiner Sitzung am 9. Dezember 2009 über diesen und andere Anträge entschieden und ihn mit der Begründung abgelehnt, dass die künftige Registry Stakeholder Group (RySG) aus individuellen Registries bestehen wird, die bereits eine vertragliche Beziehung zu ICANN haben. Nach dieser Logik können City-TLD-Registries erst dann Mitglied in der RySG werden, wenn sie mit ICANN einen Vertrag als Registrybetreiber abgeschlossen haben.
Die vorgesehenen Statuten der RySG sehen indessen einen offiziellen Beobachterstatus für Bewerber vor, den die Mitglieder der Interessengruppe individuell wahrnehmen können und werden.