Unter http://www.jurpc.de/aufsatz/20060112.htm veröffentlicht Juristin Stefanie Schubert einen wirklich interessanten Artikel zur Thematik der Verbraucherwahrnehmung von (neuen) Domainendungen wie .berlin, .eu oder .asia.
Sie kommt dabei zu folgendem Ergebnis:
„Die Einführung neuer TLDs führt zu dem Bedürfnis, neue rechtswissenschaftliche Ansätze zu entwickeln bzw. auf bereits vereinzelt vertretene Ansichten zurückzugreifen. Während sich die geplanten TLDs „.sco” und „.nyc” als nicht-sprechende TLDs in die Reihe der bisherigen TLDs wie „.com”, „.net”, „.org”, „.at” und „.de” mit schwacher Kennzeichnungskraft einreihen lassen, sind mit „.cat”, „.asia” und „.berlin”, „.jobs”, „.tel” eine neuartige Art sprechender TLDs eingeführt worden bzw. werden aller Voraussicht nach eingeführt. Um zu sachgerechten Ergebnissen zu kommen, ist somit künftig von dem differenzierenden Ansatz der sprechenden und nicht-sprechenden TLDs auszugehen. Bei nicht-sprechenden TLDs kann der bisherige Grundsatz weiterhin zugrunde gelegt werden. Sprechende TLDs hingegen besitzen eine eigene markenrechtliche Kennzeichnungskraft. Überdies ist im Fall der sprechenden TLDs sowohl im Wettbewerbs- als auch im Namensrecht der Inhalt der Website mit zu berücksichtigen, um eine Irreführung und eine Zuordnungsverwirrung auszuschließen. Soweit sich aus den jeweiligen Inhalten keine Anhaltspunkte für eine unlautere Nutzung sprechender TLDs ergeben, sollten diese bei der rechtlichen Beurteilung unbeachtlich sein, um den Internetfortschritt, an dem international gearbeitet wird, nicht zu behindern. Eine Zuordnungsverwirrung durch die Einführung regionaler oder Städte-TLDs zu einer Gebietskörperschaft – unabhängig davon, ob sie sprechend oder nicht-sprechend sind – ist ausgeschlossen.