Aus aktuellem Anlass haben wir am 28.03.2014 einen Leserbrief an die Redaktion des SPIEGEL geschrieben. Zum Kommentar im SPIEGEL 13/2014, Seite. 108: „adress.unsinn“ von Hilmar Schmundt; hier: teurer.bullshit vs. shop.spiegel?
Sehr geehrte Redaktion,
mit Verwunderung haben wir den im Betreff genannten Kommentar im SPIEGEL 13/2014 zur Kenntnis genommen. Sie bezichtigen die inzwischen mehr als 43.000 Registranten einer .berlin-Domain der „Geldverschwendung“, unterlassen Sie es aber zugleich, Ihre Leserschaft darauf hinzuweisen, dass der SPIEGEL-Verlag sich selbst um die Endung .spiegel beworben hat (https://gtldresult.icann.org/application-result/applicationstatus/applic…).
In der Bewerbung heißt es unter Anderem, dass Sie die .spiegel Top-Level-Domain als “one-stop-shopping”-Erfahrung für Ihre vielen Dienste und Produkte jenseits der Nachrichteninhalte vermarkten wollen, etwa mit der sinnigen Adresse shop.spiegel, und sicherlich nicht aus reiner Nächstenliebe.
Trotz mehrfachen Einladungen haben Sie leider nicht die Gelegenheit genutzt, sich aus erster Hand auf der Start-Veranstaltung für .berlin bei ICANN, dotBERLIN und den vielen anwesenden Registraren wie 1&1, united-domains und STRATO über Sinn und Unsinn der neuen Domain-Endungen zu informieren. Derartige Gespräche hätten ergeben, dass es eine Reihe handfester Vorteile für Domains mit lokalem Bezug gibt, sich auch Google selbst für über 100 Domain-Endungen beworben hat, und Suchergebnisse auf etwas weiterleiten müssen – in der Regel Domains.
Natürlich gibt es immer Skeptiker insbesondere in Berlin, wo übrigens am 14. Juli 1881 das erste Telefonbuch erschien, welches von den Berlinern „Das Buch der 94 Narren” genannt wurde. Wir freuen uns daher, wenn Sie die weiteren Einführungen neuer Domain-Endungen, wie z.B. von .spiegel, als Anlass zu weiterer Berichterstattung nutzen.
Die Hauptstadt-Domain .berlin hat jedenfalls viel Zuspruch gefunden wie kaum eine andere der neuen Endungen, u.a. auch durch die von Ihnen registrierte Domain „spiegel.berlin“.