Damit wir ungestört in digitale Welten abtauchen können, werden Daten in Millisekunden rund um die Welt geschickt. In unserem ersten Beitrag aus der Reihe „Wie funktioniert das Internet?“ haben wir genauer erklärt, wie die Daten per Unterseekabel von A nach B kommen. In diesem Beitrag erklären wir, was passiert, sobald Deine Daten am Ende eines Unterseekabels ankommen.
Das Internet – ein Team aus Internetkabel und Internetknoten
Das Internet ermöglicht viel: In Echtzeit können wir mit Menschen rund um den Globus schreiben, sprechen oder Videospiele spielen. Filme, Serien, Musik und Kunst aus anderen Kulturen sind nur einen Mausklick entfernt und ermöglichen es uns, in unbekannte Lebenswelten einzutauchen. Aber auch der globale Handel und die Zusammenarbeit von Forscher:innen aus der ganzen Welt profitieren vom World Wide Web.
Den schnellen Datenverkehr, der dafür nötig ist, haben wir neben den Kabeln den sogenannten Internetknoten zu verdanken. Internetknoten dienen als Austauschpunkte für den Datenverkehr im Internet. An jedem von ihnen sind mehrere Internetdiensteanbieter so verbunden, dass sie besonders schnell Daten zwischen ihren Netzen austauschen können. In Berlin sind das u. a. Amazon, Apple, der Chaos Computer Club, Facebook, Freifunk Berlin, Google, Microsoft, Netflix, die TAZ, Vattenfall und Yahoo.
Die weltweiten Internetknoten
Der weltweit größte Internetknoten, der decix https://www.de-cix.net/, befindet sich in Frankfurt am Main. Bereits im Jahr 1995 hat er den Betrieb aufgenommen und seitdem viele weitere Austauschknoten weltweit gegründet. Andere wichtige europäische Internetaustauschknoten befinden sich in Amsterdam (AMSIX) https://www.ams-ix.net/ams und London (LINX) https://www.linx.net/about/.
Regionale Internetaustauschknoten wie beispielsweise der Berliner BCIX (https://bcix.de) https://www.bcix.de ergänzen die Internet-Infrastruktur.
Wie funktioniert ein Internetaustauschknoten
Ein Internetaustauschknoten, auch bekannt als Internet Exchange Point (IXP), ist ein Ort, an dem verschiedene Internetdienstanbieter (Internet Service Provider, ISPs) ihre Netzwerke miteinander verbinden, um den Austausch von Internetverkehr zu ermöglichen. Der Zweck eines IXP besteht darin, diesen Datenverkehr zwischen den verschiedenen Netzwerken effizienter und kostengünstiger zu leiten, indem der direkte Austausch von Datenpaketen innerhalb des IXP ermöglicht wird, anstatt den Umweg über externe Netzwerke zu nehmen.
Ein Internetaustauschknoten funktioniert konkret so:
Physische Infrastruktur: Ein IXP besteht aus einer physischen Infrastruktur, die aus Switches, Routern und Glasfaserkabeln besteht. Diese Infrastruktur ermöglicht den Austausch von Datenpaketen zwischen den angeschlossenen Netzwerken.
Netzwerkverbindungen: Die teilnehmenden ISPs stellen ihre Netzwerkverbindungen zum IXP her, indem sie Glasfaserkabel oder andere Hochgeschwindigkeitsverbindungen verwenden. Jeder ISP hat normalerweise eine oder mehrere Verbindungen zum IXP, um Redundanz und Ausfallsicherheit zu gewährleisten.
Peering-Vereinbarungen: Die ISPs schließen Peering-Vereinbarungen miteinander ab, um den Austausch von Datenverkehr zu ermöglichen. Diese Vereinbarungen legen fest, wie der Datenverkehr zwischen den Netzwerken ausgetauscht wird und welche Bedingungen für das Peering gelten.
Routing: Die Datenpakete werden über die Switches und Router des IXP geleitet, um den Austausch zwischen den angeschlossenen Netzwerken zu ermöglichen. Das Routing erfolgt auf Basis von BGP (Border Gateway Protocol), einem Protokoll, das den Austausch von Routing-Informationen zwischen den Netzwerken ermöglicht.
Datenverkehrsaustausch: Sobald die Datenpakete den IXP erreichen, werden sie anhand der Peering-Vereinbarungen zwischen den angeschlossenen Netzwerken ausgetauscht.
Die Vorteile eines Internetaustauschknotens
Durch den direkten Austausch von Datenpaketen innerhalb des Internetaustauschknotens können die Internetprovider ihre Netzwerke effizienter nutzen und den Datenverkehr schneller und kostengünstiger leiten. Das kommt uns als Kund:innen zugute beispielsweise in Form von ruckelfreien Streaming-Angeboten.
Darüber hinaus erhöht ein Internetaustauschknoten auch die Ausfallsicherheit, da der Austausch von Datenpaketen nicht von externen Netzwerken abhängig ist.
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