Berlin, 07.03.2007 – dotBERLIN begrüßt den Koalitionsantrag „Weiterentwicklung des Adressraums im Internet“ (Drucksachennummer 16/4564), den die Koalitionsfraktionen der CDU/CSU und der SPD im Deutschen Bundestag am 06.03.2007 beschlossen haben. Der Antrag wird in dieser Woche in erster Lesung in das Parlament eingebracht. Darin wird die Bundesregierung dazu aufgefordert, sich für die Weiterentwicklung des Adressraums im Internet einzusetzen. Dabei geht es insbesondere um Einführung neuer Top-Level-Domains – vor allem für urbane und regionale Gemeinschaften wie beispielsweise „bayern“, „nrw“ oder „berlin“, wie der medienpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jörg Tauss, der bei diesem Antrag federführend ist, gestern mitteilte.
Dazu erklärt Dirk Krischenowski, Geschäftsführer von dotBERLIN: „Wir freuen uns, dass der Deutsche Bundestag die Potentiale unserer Idee, künftig Internet-Adressen wie strato.berlin, konopke.berlin oder handwerk.berlin zu schaffen, ähnlich einschätzt wie wir und diese unterstützt! Berlin kann weltweit die erste Stadt sein, die über eine eigene Domainendung verfügt, und wir sind davon überzeugt, dass damit viele positive Effekte verbunden sind.“ dotBERLIN bereitet derzeit die Einführung einer Top-Level-Domain „berlin“ vor.
Auch bei Berliner Politikern findet die Idee Unterstützung. So erklärt Lars Oberg, Mitglied der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus: „Ich finde, dass .berlin ein spannendes Projekt ist, das für die Berliner Gemeinschaft wichtige Impulse liefern kann.“ Christian Goiny, medienpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus, schließt sich dem an: „Ich begrüße dieses Vorhaben, das ich für unterstützenswert halte.“
Laut Jörg Tauss ist diese Weiterentwicklung des Adressraums im Internet mittel- und langfristig von besonderer Bedeutung und kann für Deutschland sowie für die Bundesländer, Städte, Gemeinden und Regionen durch ihre Sichtbarkeit und Erkennbarkeit im Internet große Chancen mit sich bringen. Diese Sicht teilen auch die Gesellschafter der dotBERLIN GmbH & Co. KG. Susanne Engel-Förster, Geschäftsführerin der BFB Branchen-Fernsprechbuch Berlin GmbH, bestätigt: „Wir engagieren uns bei dotBERLIN, weil wir großes Potential in der Idee sehen, die Nützlichkeit des Internets im lokalen Bereich, in dem wir alle leben und arbeiten, durch verbesserte Auffindbarkeit deutlich zu erhöhen.“
Damian Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Berliner Strato AG, ergänzt: „Insbesondere für kleinere und mittelständische Unternehmen mit lokaler Präsenz bietet eine lokale Internet-Adressendung die Möglichkeit, sich wesentlich effektiver auf die Kundenzielgruppen vor Ort auszurichten.“
Hanns Peter Nerger, Geschäftsführer der Berlin Tourismus Marketing GmbH, fügt hinzu: „Keine Stadt der Welt ist mit Berlin vergleichbar. Der innovative Ansatz von .berlin schafft Aufmerksamkeit und stärkt Berlins weltweites Image als unvergleichliche, moderne, trendsetzende Metropole.“
Prof. Michael Rotert, Präsident des eco – Verband der Deutschen Internetwirtschaft und Mitglied des Beirats von dotBERLIN, betont einen weiteren Aspekt: „Deutschland hat bei der Entwicklung des Internets immer eine bedeutende Rolle gespielt und zählt heute in Bezug auf die absolute Zahl der Nutzer wie auch auf die Zahl der registrierten Domains zu den Ländern mit der intensivsten Nutzung. Vor diesem Hintergrund sind lokale Identifikatoren eine logische Weiterentwicklung.“
Darüber hinaus wird die Bundesregierung in dem Antrag aufgefordert, sich für eine weitere, schnelle Flexibilisierung des Zeichensatzes für das Domain Namen System durch so genannte Internationalized Domain Names (IDNs = Umlaute und andere Sonderzeichen) bei Top-Level-Domains (zum Beispiel „köln”) einzusetzen.
Anlass ist die bevorstehende Konferenz der Internetverwaltungsorganisation ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers), die vom 26. bis 30. März in Lissabon stattfinden wird. Dabei stehen u.a. die Einführung neuer Top-Level-Domains und die entsprechenden Prozesse und Zeitpläne auf der Tagesordnung. In dem Antrag wird die Bundesregierung weiter dazu aufgefordert, sich dafür einzusetzen, die Internetverwaltung in der bewährten Obhut der Privatwirtschaft zu belassen. Zudem wird die Weiterentwicklung des Systems der Speicherung und Weitergabe von „Whois”-Daten gefordert. Damit können personenbezogene Angaben zu Inhabern von Domains, Ansprechpartnern und zuständigen Technikadministratoren abgefragt werden. Zum wirksamen Schutz dieser personenbezogenen Daten vor Missbrauch ist eine Weiterentwicklung der aktuellen Regelungen notwendig.